Mittwoch, 2. September 2009

Sonntag, 10. September 2000 @ 18:34:49

Von: ursula-maus@tkun.de
An: kulturecho@aol.com
Betreff: Fortsetzung

Hallo Charly,

ja, die Zeit, die wir zusammen sein konnten, war sehr schön und ich trage die Erinnerung daran in mir. Manches ist leichter geworden durch Deinen Besuch in meinem Universum und manches auch schwerer. Aber Du bist jetzt auch ein Teil meiner täglichen wirklichen Welt geworden und das hilft mir sehr.

Was für sehr mich wichtig war, ist so deutlich geworden wie ich es voraus geahnt hatte:

In mein Universum hast Du perfekt gepaßt, mit meiner einstigen Energietankstelle kamst Du so gut zurecht wie ich. Du wirst mir sicher verzeihen, aber für mich war das ein bißchen wie ein Realitätstest, frau könnte sich ja auch in einer Traumwelt verlieren, die wirklich nicht wirklich ist - doch wenn die Traumwelt in die reale Welt hineinpaßt, kann frau auch den eigenen Empfindungen vertrauen.

Es wird Dich nicht wundern: gestern, vor der Fahrt nach Leizig, habe ich Rudolf zum Schulfest an "meiner" Schule mitgenommen. Er war das erste Mal dort und war dort wie ein Fremdkörper. Da erst verstand ich richtig, was falsch lief in meinem Leben. Auf Deinen Besuch (mit ohne Schulfest) freue ich mich umso mehr, weil ich weiß, daß mit Dir alles anders sein wird.

Deine Feststellung von gestern hat mich also nicht mehr verwundert, nur daß andere Menschen, die mich eigentlich gut kennen müßten, wie meine Tränenschwester Petra, nicht bemerken was gerade in mir los ist, welcher Kampf in meinem Körper tobt...spiele ich meine Rolle so perfekt oder hat sie auch nur ein Bild von mir, das ihren Vorstellungen von mir entspricht, aber nicht mir? - Darüber werde ich nachdenken müssen.

Ich habe Dir bereits gesagt, daß ich, als ich mit Deiner Frau am Telefon sprach, sofort die Empfindung hatte, daß Du in Deinem eigenen Haus jemand bist, der dort gar nicht hin paßt. Allein der Tonfall und die paar Worte, die ich mt ihr wechseln konnte, zeigten mir, daß sie bei Dir das Sagen hat. Ich habe Dir das bisher weder gesagt noch geschrieben aus Gründen, die Du sicherlich verstehen kannst.

Auch ich hatte die Sorge, zuviel zu sagen, zuviel schreiben und nicht zu wissen, ob Du soviel willst, vielleicht bin ich ja für Dich nur ein(e) gute(r) Freund(in). In so ferner Nähe haben wir es jetzt beide etwas leichter. Es ist kein Spiel mehr und es war wohl auch nie eins. Sagen konnte ich Dir in Dessau trotzdem nicht viel, ich hatte Angst, die Kontrolle über mich zu verlieren - ich weiß, Du hast mich trotzdem verstanden.

Es wäre schön, wenn Du mich morgen früh anrufen könntest, die günstigste Zeit wäre zwischen 7. 30 und 9 Uhr oder ab 11. 30 Uhr.

Deine Uschi

PS: Doreen hat sich über den Zauberhut gefreut, den Du für sie in Dessau gekauft hast!

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