Von: ursula-maus@tkun.de
An: charts@charlydavidson.com
Betreff: In der Falle des Zweifels
Lieber Karli,
hier der gestern Abend von mir angekündigte Nachtrag: ( Nach einem ziemlichen Horror- Tag, den ich leider nicht nur mit E- mail-Schreiben verbringen konnte, fielen mir über Nietzsche und Ignaz Wrobel fast die Augen zu - was weder mit den beiden noch mit Deinem Schreibstil zu tun hatte. )
Dein Nietzsche- ChD- Rätsel vom 16.6. rätselt noch heftig in meinem Kopf herum. Der ohne Zweifel bestehende Grundsatz, daß es keine objektive Realität im Menschen- Blick gibt, läßt mehr als nur einige Fragen unbeantwortet.
So sei mir mit Blick auf Nietzsche die Frage gestattet, ob es sich bei Deinen rätselhaften Zitaten um Deine Interpretation der vermeintlichen ChD-Tatsachen handelt oder um die Karl- David- Korff- Interpretation seiner vermeintlichen
Tatsachen.
In der Falle des Zweifels sind die Ähnlichkeiten so groß wie die Unterschiede. Immerhin neige ich zu der Ansicht, daß zumindest das 3. Zitat weniger ChD zu zuschreiben ist - ich kann ihn mir ja in allerhand Rollen vorstellen, aber in der als Jünger der freien Natur weniger.
Meine Sprachlosigkeit zum Dali- Zitat ist einer tiefen Verneigung vor dem Meister gewichen; als typisch weibliche Ungläubige setze dem ich wenigstens noch ein Aber entgegen: Ob neben dem Tod auch der Krieg das Salz der Erde ist, halte ich für diskussionswürdig. Sofern man " Krieg" als Synonym für Lebenskampf betrachtet, kann man sicher darüber streiten, ansonsten halte ich in diesem Punkt eher Gandhi die Treue.
Nicht letztendlich bin ich sehr froh darüber, daß ein gewisser, in verschiedene Erzähler gespaltener Schreiber, Ignaz Wrobel zu Hause im Schrank eingesperrt hat, als er nach Gripsholm reiste.
Mit- von den Möglichkeiten eines Boomerangs faszinierten- Grüßen
Uschi
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