Dienstag, 25. August 2009

Freitag, 23. Juni 2000 @ 14:22:14

Von: ursula-maus@tkun.de
An: charts@charlydavidson.com
Betreff: Re(h?)- Aktion

Lieber Karli,

warten ist vielleicht eine Kunst, deren Perfektion er- lernt und von ihr geübt werden muß. Für die notwendige Konzentration auf den " profanen" Arbeitsalltag außerhalb des Fernsprachspiels besitze ich die entsprechende Nachsicht, da mir die Voraussicht auf eigene Streß- Phasen nicht fehlt.

Ich habe auch auf dem Umweg über Nietzsche verstanden, um was es Dir ging.
Die Einmaligkeit des Charly Davidson (oder ChD wie Du ihn lieber nennst), besteht für mich darin, daß er die Gaben, denen er in die Wiege gelegt worden ist, bewußt nutzt, um Dienst zu leisten und auf der Suche nach Antwort in Frage zu stellen. Aber natürlich ist er keineswegs SO einmalig - oder, das gefällt mir besser: Er ist so einmalig wie ein MENSCH! (... vielleicht sollten wir irgendwann auch einmal die Unterschiede zwischen KDK und ChD aus- bzw. abarbeiten...)

Fern von selbstzerstörerischen Absichten ist Gripsholm in meinen Augen eine deutliche Warnung an Sternenlast- Träger. Bei meiner Bemerkung über Ignaz Wrobel dachte ich an Gripsholm eher als an eine mit leichter Hand und tiefem Grund geschriebene Sommergeschichte, denn an den Ort selbst - an, in oder auf letzterem war ich auch noch nicht, das ist durchaus so mehrdeutig gemeint, wie geschrieben. Ich, Uschi MAus, die Kommunikationsexpertin, die Seelentrainerin und -innenarchitekltin, kann DIR nur dringend raten: fahre, laufe, fliege irgendwann einmal nach Gripsholm, schau an/fotografiere/male DIR die Grabplatte von Kurt T-Punkt. Wenn es getan ist, wirst Du Wissen weshalb es wichtig war.

Zu Deiner Variante:
" Auch auf das Risiko hin, SICH aus den Augen zu verlieren, sollte jeder bereit sein, ein Auge zu riskieren." Dazu bleibt mir nur zu sagen: In diesem Sinne ist es eine Versuch-ung wert, bei der ich auf jeden Fall dabei bin, wenn Du es willst.

Außerdem: Zum Glück haben Schelme manchmal so viel schweren Mut, daß sie sich die Freiheit geben oder nehmen, auch im Unglück weiter zu machen. Insofern auch Hut ab vor Heinz E.!

Mit dem Verdacht der Vielschichtigkeit habe ich nicht ganz unrecht. Im Falle des " Herausgebers der Zeit und des Raumes" meinte ich diesmal tatsächlich Charly Davidson; allerdings hat Deine Vermutung, daß Gott " ein Bananenschalen werfender universaler Meister des Zeitvertriebs" sei, eine ausgesprochen überzeugende Wirkung. Denn Zweifel- los ist Gott nicht nur ein " Herr- Ausgeber", dafür bin ich faktisch ein lebendiger Beweis. Vorausgesetzt natürlich, daß er überhaupt etwas heraus gibt und nicht nur ein Vertriebener der Zeit ist!)

Dein Paradoxon über das Solarium ist - fast - unschlagbar, wie die Besucher eines solchen aussehen, das läßt eine(n) schon mal ausrufen: Um Gottes Willen!

Das 2. Paradoxon ist ein hübsches Endlos- Spiel, zu dem mir auch noch einiges einfällt: der Beamte, der Ministerialdirigent... Ansonsten erinnert es mich an eine Episode aus einem meiner 1001 Lieblingsbücher, in dem so ein Spiel zu dem folgenschwerem Satz führt: " Ein Flügelvetter ist kein Holzohr!"

Womit ich schon bei Deinem Nachschlags- Vorschlag bin. Dazu mein erster Vorschlags- Nachschlag: Aristokraten und Bürokraten erstarren in Ehrfurcht vor ihrer eigenen bedeutungsvollen Rolle.

Mit ab- wartenden, aber nicht ab- wehrenden Grüßen

Uschi Maus
(Kmmunikationsexpertin)
... das wollte ich nur noch mal erwähnt haben, bei all unseren Schach- Spielen)

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