Von: charts@charlydavidson.com
An: ***-****@********.de
Betreff: kulturecho@aol.com
Sehr geehrte Frau Maus,
also: wir kennen uns nun doch schon lange genug und unsere Artikulationen sind zu verzweigt, als dass wir uns nicht ab sofort offiziell ‚Siezen‘ könnten. Sich zu ‚Siezen‘ bringt enorme Vorteile bei vertrauensbildenden Maßnahmen. Ich werde dies zukünftig tun.
Außerdem halte ich es aus diesem Grund durchaus für sinnvoll, uns als Alter Egos via E-Mail bestimmte Alternativen zum ‚Siezen‘ offenzuhalten. Eine davon ist Deine Bitte nach der Benutzung der “richtigen” E-MAil-Adresse, die ich heute wie folgt habe managen lassen: In Kürze werden Sie von “Kulturecho@aol.com” harmlose literarische Texte erhalten, auf die Sie dann (ganz wie Sie wollen) antworten können. Da diese Adresse - die zugegebenermassen recht wichtig klingt ... auf jeden Fall aber absolut seriös - UNSERE EIGENE Adresse ist, können Sie mir hierüber jederzeit einen harmlosen Tipp in einer harmlosen Mail geben und ich werden dann umgehend schauen, was beim “Kulturecho” eingegangen ist. Oder umgekehrt. --- Jetzt aber wieder Schluss mit lustig!
Hätte ich Zweifel an Dir als meinem Alter Ego, dann hätte ich Dir eine so geniale Idee wie die, mit Eurer Schule nicht zugetraut. Dies eröffnet mir eine ideale Ausgangsbasis, bei meinen geschäftlichen Besuchen in Berlin mit Dir in Kontakt zu treten und meinetwegen Eure Schule ganz offiziell zu besuchen. Und Dir eröffnet das die Möglichkeit, mit Deinem Mann - ganz offiziell - darüber zu sprechen, daß man “endlich mal was für unsere Schule machen muß”. - Ursula Maus, man mag über Dich sagen, was man will, aber “Du kannst was”, wie meine Großmutter zu ihren Lebzeiten immer zu sagen pflegte.
Noch was: Seit einem gewissen(-haften ... nicht -losen) Abend in Leipzig denke ich merkwürdigerweise recht oft an Sie als mein Alter Ego. Ich denke jedoch, daß ich dabei nicht-eigentlich undiszipliniert werden werde.
Ihr
Karl David Korff
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