Von: charts@charlydavidson.com
An: ursula-maus@tkun.de
Betreff: Reh-Aktion
Liebe Uschi,
man/frau sollte ab-warten können, was nicht ab-wertend oder ab-wehrend gemeint ist. Das Erlernen des Wartens ist eine Kunst. (Profaner ausgedrückt hatte ich leider viel zu üben für unsere Konzerte, die in Kürze in Frankfurt und Hannover stattfinden werden und kam erst heute zum Antworten).
a) muß ich zugeben, dass auch ich gelegentlich etwas einseitig sein kann: Alle drei Zitate waren von Nitzsche; nicht daß ich Nitzsche besonders mag, aber Du hast bestimmt verstanden um was es mir ging. Darum, daß ChD nicht SO einmalig ist, wie es vielen Menschen erscheint, sondern einfach nur einmalig. Im Gegensatz zu den von mir (und siehe auch bei Nitzsche) angedeuteten “Kopien”.
b) war ich noch nie in Gripsholm (oder auf Gripsholm? - Wie heißt es denn nun?) und das ist auch gut so, denn dort nahm sich jemand vor 66 Jahren das Leben (oder gab er sich die Freiheit?). Ich habe das jedenfalls nicht vor. Passend finde ich übrigens den von ihm für Ignaz Wrobel beabsichtigten Grabsteinspruch: “Hier ruht ein goldenes Herz und eine eiserne Schnauze - Gute Nacht - !”.
c) bzgl. “Solange man sich dessen bewußt ist, daß man Rollen spielt, spielt es keine Rolle, daß man Rollen spielt." kann ich nur sagen: Touche! - Aber: Auch auf das Risiko hin, SICH aus den Augen zu verlieren, sollte jeder bereit sein, ein Auge zu riskieren.
d) Doppel-Touche: Mit Williams “Sturm” hatte ich bisher wenig am Hut (PUCKs Sommernacht liegt mir da schon näher am Herzen), der wäre mir womöglich dabei auch weggeflogen. - Ich werde mich aber mit ihm befassen müssen, da sonst vielleicht wirklich die Gefahr des Zusammenbruchs unter der Sternenlast unvermeidlich wäre. - Aber gegen so was gäbe es ja die Entfernung der Sterne.
e) daß ChD nie die Sprache verlieren möge, wollen wir wohl beide hoffen; man hake nur nach bei Heinz E-Punkt, dem Schelm.
f) daß meine E-Mails anfangen, es es in Punkto Vielschichtigkeit mit Kant aufzunehmen, denke ich nicht, jedenfalls setzte ich mir diesen Hut nicht aus. Vielleicht habe ich aber doch so etwas wie die Gnade der späten Geburt ... In-So-Fern könnten wir also Brüder im Geiste sein.
g) denke ich nicht, dass Gott (ihn meintest Du doch wohl mit “Herausgeber der Zeit und des Raumes”) ein Herr-Ausgeber ist. Erscheint mir eher ein Bananenschalen werfender universaler Meister des Zeit-Vertriebs zu sein.
h) bzgl. Zufall und Zugaben: Zugaben gibt es bei Zufällen nur selten, aber möglich sind sie.
Bis bald
KDK
Als Nachtrag zwei Paradoxien:
“Was man in einem Planetarium sieht, daß weis ich. Aber was um Gottes Willen sieht man in einem Solarium?”
“Der Bäcker bäckt, der Fischer fischt, der Maler malt. Und der Sachbearbeiter? Der sachbearbeitert. - Nicht wahr?”
...und das führt mich zum Nachschlag: Wir könnten uns doch einmal über das Thema “Ähnlichkeiten zwischen Aristrokatie und Bürokratie” unterhalten.
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