Montag, 24. August 2009

Donnerstag, 15. Juni 2000 @ 10:16:09

Von: charts@charlydavidson.com
An: ursula-maus@tkun.de
Betreff: Matt-Scheidende Orakel

Liebe Uschi,

gestern fehlte mir leider die Zeit, Dir zu antworten (Geschäfte! Geschäfte!) - sicher hast Du aber auf meine Antwort schon gewartet.

Du schriebst (ich darf uns doch das Du anbieten, oder?) “Was macht der Geschichtenerzähler in seiner elfenbeinernen Seifenblase, wenn der mattscheibene Bildschirm platzt und das Leben über ihn hereinbricht? Bricht er dann zusammen? Oder rennt er weg? Oder ...?”

a) elfenbeinerne Seifenblasen (ich verstehe es wohl - “Étre Dieux”, um es mit Salvador Dalis Worten zu sagen) wie sollten die wohl aussehen? - Ist wohl als metaphysische Metapher gemeint, oder?

b) Die sinngemäße Interpretation eines Bildschirms ist es Bilder zu beschirmen, de facto also zu schützen. Insofern ist jeder Bilderrahmen also auch ein Bildschirm. Wortgetreu jedoch wirft der Bildschirm Bilder (in der Regel bewegte) auf einen Schirm anstelle einer Leinwand, weswegen er bei Ausbleiben der Bilder auch gerne - wie von Dir - als Mattscheibe bezeichnet wird. Definiert man die Mattscheibe jedoch als Matt-Scheide, sozusagen als geeignetes Mittel um Dinge zu trennen so braucht der Geschichtenerzähler nicht zusammenzu- oder sonst irgendwie zu brechen.

Ihr ergebener Karl David Korff

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