Dienstag, 25. August 2009

Freitag, 30. Jun 2000 @ 18:45:40

Von: ursula-maus@tkun.de
An: charts@charlydavidson.com
Betreff: In anhaltender Erschütte(ll)ung

Hallo Charly,

Danke für Deine Abend- E-mail. Unsere E- mails bewegten sich offenbar wieder mit Zeitverschiebung aneinander vorbei, aber so ist das reh- ale Leben ... manchmal.

Passend zu Deiner Exkursion in die "Niederungen des wutigen Mutes", deren Ausgangspunkt die von mir benannte Frage nach dem Abendbrot war, gab es einen auslösenden Faktor. Dieser war sowohl für meinen Fehler, als auch für die Frage verantwortlich. Es war aber ein eher werdender " Mann", der in meine Seifenblase " E- mail- Verschriftlichung" mit dieser simplen Frage einbrach. Daraufhin zerplatzte meine Seifenblase und, wie Du merken konntest, auch meine Konzentration. In diesem fernen Zusammenhang schien mir die Frage geeignet, um die Trivialität der Nadelstiche zu symbolisieren, die frauliche Seifenblasen zum Platzen bringen. Und in wiederum diesem Zusammenhang war meine Betrachtungsweise des auslösenden Nadelstiches weniger geistig, das Thema, mit dem ich in der Seifenblase beschäftigt war, schon eher.

Wenn Du so unterhaltsame "eher Rehe"- Sätze formulierst, verzeihe ich Dir Verallgemeinerungen. ( ChD verzeihe ich sie sowieso, jedenfalls meistens! - War das jetzt sehr zusammenhang- los oder kannst Du mir noch folgen?)

Zur Frage des wütenden Affektes werde zur Abwechslung mal ich mich als Besserwisser- in üben, lieber Charly:

a) es gibt einen Unterschied zwischen den Gefühlen Wut und Zorn

b) Wut speist sich aus der Angst; u. a. aus der Angst vor Kontrollverlust,

also der Angst die Kontrolle über etwas oder jemanden zu verlieren - damit wären wir bei den von Dir benannten wütenden Ehepartnern und zwar effektiv ohne uns im Affekt zu befinden! ( Hoffe ich jedenfalls!?)

Von den " weit geschlossenen Augen" Schnitzlers war ich beim Lesen genauso fasziniert wie Du. Der Film ist mir unbekannt, aber dank Deines begeisterten Berichtes werde ich es mit ihm - dem Film - versuchen.

Hoffentlich nicht ganz zusammenhang-lose Grüße sowie eine weitere Reh/Maus- Kenntnis: Es gibt einiges, was ich erreichen kann, wenn ich einfach ich selbst - also Frau - bin und es gibt einiges, was ich erreichen kann, wenn ich Frau bin. Insofern bin ICH - hoffentlich das Gegenteil von verbissen!

Bis bald!

Uschi

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